Dorfleben… Brauchtum

Fahne HeiligenrothDie Pflege von Bräuchen hat eine jahrelange Tradition in Heiligenroth und verbindet Generationen. Viele alte Bräuche spielen mittlerweile keine Rolle mehr im Dorfleben.. Die nachfolgenden Bräuche werden aktuell noch gelebt.

Sternsinger

Am Dreikönigstag kleiden sich Schulkinder als die Heiligen Drei Könige und gehen von Haus zu Haus und singen das Lied der Sternsinger. Dabei bitten sie um Spenden für Projekte in den Missionsländern und bringen den Schriftzug „C + M + B“ mit der jeweiligen Jahreszahl an den Türen der Häuser an. Mittlerweile wird statt Kreide der schon vorgefertigte Aufkleber verwendet.

Fastnacht (Möhnen)

Heiligenroth hat eine alte Tradition bezüglich Fastnachtsfeiern. Der örtliche Möhnenverein ist dabei die treibende Kraft.
Der Höhepunkt sind die jährlichen Kappensitzungen. Es findet eine Sitzung für Erwachsene und eine für Kinder /Jugendliche statt. Die Möhnen begeistern das Publikum  immer wieder aufs Neue mit ihren Beiträgen.
Früher sind die Kinder maskiert und kostümiert singend durch das Dorf gezogen. Das Lied lautet „Ho, ho, ho die Fassenacht is do! Fassenacht is wirrerkumme, hot die Schuch mit Widd gebunne. Ho, ho, ho die Fassnacht is do! Mer hon gehert, ihr hett geschlacht, hett su lange Werscht gemacht. Gebt us voo de Lange, die Kurze loßt er hange, schneid e Stick vom Schenke,  die Rippe loßt er henke. Ho, ho, ho die Fassenacht is do!
Für diesen Gesang bekamen die Kinder Süßigkeiten.

Ostern

Wenn von Karfreitag bis zur Osternacht die Kirchenglocken verstummen, ist heute wie auch in früheren Zeiten die Zeit der Klapperkinder gekommen. Die Kinder mit ihren Klappern ersetzen das Läuten der Kirchenglocken und ziehen durchs Dorf. Beim Drehen der Holzklappern wird der Text „Jetzt läuten wir Ave Maria, Maria“ gesungen. Vor der Messe wurde „Jetzt läuten wir zusammen, zusammen“ vorgetragen.

Am Samstag gehen die Kinder dann durchs Dorf und singen „Die Fastenzeit ist nun vorüber, es naht der schöne Ostertag. Wir legen unsere Klapper nieder, und ziehen der alte Mode nach. Wir wünschen Euch zu diesem Fest viele hundert Eier in das Nest. Und noch e paar för os!“ Die Einwohner geben dann Geld oder Süßigkeiten. Früher gab es Eier.

Kirmes

Kirmesbaum

Geschmückter Kirmesbaum mit Glocke und Spruch

Am Sonntag nach dem 2. Juni feiert das Dorf die Kirchweih oder Kirmes. Dieser Tag wurde von jeher festlich in Heiligenroth begangen. Das Fest wird von der Kirmesjugend bzw. Kirmesgesellschaft organisiert. Dazu gehören u.a. das Schmücken und Aufstellen des Kirmesbaums. Die Bewachung des Kirmesbaums spielt dabei eine wichtige Rolle, da es vorkommen kann, dass Jugendliche aus Nachbargemeinden diesen absägen oder gar mitnehmen wollen.

Die Jungen schießen Blumen und die Kirmesmädchen schmücken dann damit ihrem Burschen den Hut. Diese Hüte und das Kirmeshemd mit Kirmeslogo wird beim Kirmesumzug getragen.

Am Sonntag findet der Umzug der Kirmesgesellschaft mit dem Musikverein durch den Ort statt. Dabei darf die Fahne und der Eimer mit Gesöff nicht fehlen. Das Gesöff wird traditionell mit Kehle ausgeschenkt. In früheren Zeiten soll beim Umzug ein Hammel mitgeführt worden sein, der dann auch verlost wurde. Am Kirmesplatz angekommen tanzt der Vortänzer die Kirmes ein, danach folgen die Tänze der gesamten Kirmesjugend. Im Anschluss findet die Verlosung der Preise statt.

Am Kirmesmontag ist Frühschoppen mit Blasmusik.

Die Kinder erfreuen sich an den Kirmesgeschäften auf dem Platz.

Kirmesjugend/Kirmesgesellschaft

Helljererer Galljenäl

Kirmeslogo: Helljererer Galljenäl

Einen wichtigen Part vor und während der Kirmes nimmt die Kirmesgesellschaft (KG) Heiligenroth ein.

Die KG Heiligenroth besteht hauptsächlich aus Mitgliedern der eigenen Dorfjugend im Alter von 16-23, wobei man spätestens an Kirmes 16 Jahre alt sein muss.
Ein Kirmesbursche und ein Kirmesmädel bilden jeweils ein Kirmespärchen, bei dem mindestens eine Person aus Heiligenroth kommen muss.
So entsteht Jahr für Jahr eine bunte Mischung aus Helljererern und Jugendlichen aus anderen Orten, wo immer wieder neue Freundschaften geknüpft werden.

Die Hauptaufgaben der Kirmesgesellschaft:

Frühjahr:

  • Sponsoren suchen
  • Klamotten + Spruch festlegen
  • Kirmesekel herausfiltern (eine spezielle Tradition im Dorf, die nicht näher erklärt werden will)
  • Kirmesspruch + Heiligenroth-Lied lernen

Zwei Wochen vor Kirmes:

  • Losverkauf für die Verlosung an Kirmes
  • Eier sammeln, um den Kirmesbaum zu schmücken

Eine Woche vor Kirmes:

  • Eierketten fertig stellen, Spitze besorgen und schmücken
  • Traditionelle Baumwache
  • Baumstellen

Kirmes:

Kirmesjugend 1961

Kirmesjugend 1961

  • Kirmesmaskottchen schießen
  • Kranzniederlegung beim Gottesdienst
  • Kirmesumzug mit anschließender Verlosung
  • Eine gute Zeit haben 😀

Das ganze Jahr über:

  • Parties im Westerwald unsicher machen und Werbung für die Heiligenröther Kirmes machen
  • Im Dorf helfen, wenn Hilfe gebraucht wird
  • Viele kleinere Events wie Fußballturniere oder Wanderungen

Die KG-Treffen zur Vorbereitung des neuen Jahres starten meistens im Februar.
Bei Interesse kann jederzeit freitags oder samstags im Jura (Jugendraum) unter der Kita vorbeigeschaut werden.
Alternativ ist die Kirmesgesellschaft auch erreichbar unter:
kg.heiligenroth@gmail.com oder 01515 0770962

Sankt Martin

Martinsfeuer 2024

Martinsfeuer 2024

Am Anfang steht der Besuch der Kirche. Dort werden die Kinder und Jugendlichen auf das St. Martinsfest eingestimmt. Anschließend trifft sich die Gemeinde zum Fackelumzug durchs Dorf. Während des Zuges zum Mehrgenerationenplatz, wo das Martinsfeuer aufgestellt ist, spielt der Musikverein Martinslieder und die Kinder und Erwachsenen singen dazu. Die örtliche Feuerwehr begleitet mit Fackeln den Zug. Oftmals wird der Zug durch einen Reiter begleitet.

Das Martinsfeuer mit Ausgabe der Brezeln an die Kinder stellt den Höhepunkt dar.